gestern heute morgen —
Die globalen Krisen der Zukunft



17.01.2020


Zukunft und Krise, diese beiden Phänomene sind eng verbunden. Jüngst erinnert vor allem die Jugendklimabewegung wieder daran wie krisenhaft die menschliche Entwicklung verläuft. Dabei hat die Krise eine andauernde, historische und vielfältige Gestalt. Sie hat einen Körper aber viele Gesichter, sie ist global und lokal zugleich, sie betrifft alle und doch einige mehr als andere. Es ist eine multiple Krise, sie ist sozial, politisch, ökonomisch und ökologisch zugleich. Wohnraumkrise, Klimakrise, die sogenannte Flüchtlingskrise, all dies ist Ausdruck einer Krise der gesellschaftlichen Reproduktion. Und ihre Verbindungen und ihre gemeinsame Geschichte wurzeln in der historischen Aneignung und Ausbeutung von scheinbar unendlich und frei zur Verfügung stehenden sozialen und ökologischen Ressourcen. Die politische Hilflosigkeit angesichts einer sich immer lauter artikulierenden Natur- und Menschfeindlichkeit offenbart dabei auch eine Krise der politischen Gestaltung.

In diesen Zeiten müssen wir unruhig bleiben, denn wir Menschen sind alle Geflüchtete auf diesem Planeten. Und Zukunft ist nur möglich, wenn wir uns verwandt machen mit allen Krittern und Spezien auf dieser Erde (Donna Haraway, Staying with the Trouble, 2016).

Die Dauerausstellung widmet sich den verschiedenen Gesichtern der Krise, fragt nach der Materialität und Vergänglichkeit von menschlichen und natürlichen Ressourcen, von Technologien, sie spürt krisenhaften Identitäten nach und exploriert Wege der Zukunftsgestaltung.

Die Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe „gestern heute morgen – Die globalen Krisen der Zukunft“ im Sprechsaal zeigt Video- und Fotoarbeiten, ein begleitendes Filmprogramm, Bücherausstellung und Diskussionsveranstaltungen.
Text: Sarah Hackfort

Künstler*innen zur 1. Vernissage am 17. Januar 2020:
Thorsten Klapsch, Cihan Cakmak, Raisan Hameed, Ian Joyce.
Zweite Vernissage am 8. März 2020 zum Weltfrauentag. 


Fotografien von Thorsten Klapsch





© Lars Dreiucker 2022