Armenien, Armenien
02.05.–7.6.2014
11 Künstler aus der Diaspora und der Republik Armenien Der Denkraum SPRECHSAAL in Berlin Mitte zeigt fünf Wochen lang vom 2. Mai bis zum 7.Juni 2014 eine Ausstellung mit Werken armenischer KünstlerInnen. Parallel zur kuratierten Ausstellung, in der zahlreiche Kunstwerke aus der Republik Armenien und der Diaspora zu sehen sein werden, wird es eine umfangreiche Veranstaltungsreihe geben, die versucht den kulturellen und gesellschaftlichen Stand von „Armenien“ auszuloten. Von Mittwoch bis Samstag werden Lesungen, Vorträge, Buchpräsentationen, Diskussionen und Filmvorführungen thematisch in die Kultur und Widersprüche eines Volkes einführen und das interessierte Berliner Publikum zum informellen Austausch einladen. Während den 22 Tagen der Ausstellung sind zahlreiche Ausstellungs- und Filmvorführungen und weitere Veranstaltungen geplant. Ausstellung mit beteiligten Künstlern: Achot Achot (geb. in Armenien, lebt in Frankreich), Maria Bedoian (geb. und lebt in Argentinien), Archi Galentz (geb. in Russland, lebt in Deutschland), Edik Ghabuzyan (geb. und lebt in Armenien), Sofia Gasparyan (geb. in Armenien, lebt in den USA), Ruben Grigoryan (geb. und lebt in Armenien), Armine Kalents (geb. in der Turkei, lebte in Armenien), KARO GITZ (geb. in Armenien, lebt in Schweden), Silvina Der-Meguerditchian (geb. in Argentinien, lebt in Deutschland), Arshak Nazarian (geb. in Armenien, lebt in den USA), VAZO (geb. in Armenien, lebt in Frankreich), Narine Zolyan (geb. in Armenien, lebt in Deutschland). Kurator: Archi Galentz Koordinator: Lars Dreiucker 2015 jährt sich einerseits der vom osmanischen Reich geplante und durchgeführte Völkermord am armensichen Volk zum 100. Mal. Anderseits feiert das Land 20 Jahre seit den ersten unabhängigen Parlamentswahlen nach dem Verfall der Sowjetunion. Heute hat Berlin zwar kein sehr großes armenisches Gemeindeleben, war aber traditionell bei ArmenierInnen ein beliebter Studienplatz und zieht auch heute zahlreiche aktive Künstler und Wissenschaftler an. Der SPRECHSAAL richtet seinen Fokus kurz nach dem 24. April, dem Gedenktag an den Genozid, auf die Bedeutung von sekundärer Zeugenschaft, Diasporaleben, Heimatgefühl und die Möglichkeit von Identität außerhalb einer Opferrolle. Zugleich auf die Anziehung eines antiken Landes, einer einzigartigen Ästhetik von Architektur, Film, bildender Kunst, origineller Musikformen und einer eigenen Erinnerungskultur. „Armenien, Armenien! Fünf Annäherungen an eine Wiederentdeckung“ - der Titel der Ausstellung ist eine direkte Überführung eines Gedichts von Ossip Mandelstam. „Die Reise nach Armenien“ bleibt der letzte zu Lebzeiten publizierte Text des berühmt-verkannten russischen Schriftstellers, der 1930 ein halbes Jahr in Armenien lebte. Dieser Text veranlasste die Kulturapparatschiks der Sowjetunion zum Handeln: Mandelstam wurde verhaftet und in den Gulag deportiert. Die Anregung zum Titel kommt vom Filmemacher Bernhard Sallmann, der 2011 Armenien besuchte und im Rahmen der Ausstellung seinen Film vorstellt. Die in der Ausstellung vorgestellten Kunstwerke werden sowohl die Breite und den Reichtum der armenischen Gegenwartskunst präsentieren, als auch die Offenheit und Wandlungsfähigkeit einer uralten Kultur thematisieren. Der Kurator der Ausstellung Archi Galentz stellt eine Auswahl zeitgenössischer Kunst zusammen, die von Street-Art und Schriftkunst bis Fotorealismus und subtiler Informell-Malerei reicht. Da er seit fünf Jahren einen Projekt-Raum in Berlin Wedding leitet, welcher schwerpunktmäßig zeitgenössische armenische Kunst präsentiert, konnte er eine beachtliche Sammlung an Kunstwerken sowohl in der Diaspora als auch in Armenien geborener KünstlerInnen zusammenstellen, die ein einzigartiges ästhetisches Panorama bilden.